Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg - 22. Wahlperiode / 68. Sitzung vom Mittwoch, 24.05.2023
Gabi Dobusch SPD: Erst mal gute Besserung da
nach links.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! "Auf
das, was bleibt" – dieser Holsten-Slogan hat für
Menschen aus Altona wie mich mittlerweile tat-
sächlich so einen leicht bitteren Nachgeschmack.
Nun bin ich überhaupt keine Biertrinkerin und has-
se auch den Braudunst, der sich gern mal in Alto-
na breitmachte – andererseits waren Traditionen
und so plus/minus 400 Arbeitsplätze wirklich star-
ke Argumente, um den Standort Hamburg halten
zu wollen. Für Altona, speziell für die Planung
zur Mitte Altona, hätte die Entscheidung zur Ver-
lagerung schneller fallen können. Okay, das hät-
te zum Beispiel viele Lärmschutzmaßnahmen ge-
spart. Besser wäre auch gewesen, wenn der Se-
natsbeschluss, das Areal unter städtisches Vor-
kaufsrecht zu stellen, den ganzen Spekulationen
schnell ein Ende gesetzt hätte, oder wenn auf Bun-
desebene das Vorkaufsrecht rechtzeitig im Sinne
des Gemeinwohls weiterentwickelt worden wäre,
wofür Rot-Grün sich weiter starkmacht, nun ja Für das Holsten Quartier lässt sich leider festhal-
ten, dass der Versuch, einen Ausgleich zwischen
den Beteiligten sowie optimale Rahmenbedingun-
gen für die Quartiersentwicklung zu schaffen, bis-
her suboptimal gelaufen ist. Es gibt jetzt aber er-
neut einen Hoffnungsschimmer, allerdings wirklich
nicht so, wie DIE LINKE sich das mal wieder denkt.
Die Durchführung einer städtebaulichen Entwick-
lungsmaßnahme ist gar nicht möglich, denn die ge-
setzlichen Voraussetzungen liegen nicht vor. Das
Holstenareal umfasst gerade mal acht Hektar –
das wissen Sie doch auch – und ist damit viel zu
klein. Auch an die rechtlich anerkannten Durchfüh-
rungszeiten reicht das alles überhaupt nicht heran.
Insofern lehnen wir den Antrag ab, und wir über-
weisen ihn auch nicht.
(Glocke)
Vizepräsident André Trepoll (unterbrechend):
Frau Kollegin Dobusch, gestatten Sie eine Zwi-
schenfrage der Abgeordneten Sudmann?
Gabi Dobusch SPD (fortfahrend): Nein, ich bin
schon im Abschluss. Sie kann sich nachher wieder
melden, das macht sie so oder so.
(Ole Thorben Buschhüter SPD: Das stimmt
wohl!)
Also: Bei allem Reiz, den ich zwischendurch der
Ausweisung als reines Gewerbegebiet abgewin-
nen konnte – was wir brauchen, sind Wohnungen,
gerade in Altona sehr attraktiv, am besten natürlich
bezahlbare. Insofern wünsche ich der Adler Group
viel Erfolg woanders und setze voll auf das, was
werden könnte: Gut 1 250 Wohnungen im Drittel-
mix, garniert mit Gewerbe und Kultur – das wäre
mir jetzt wichtig, Stichwort Schankhalle –, realisiert
zum Beispiel von SAGA und Partnern. Das könnte
dann noch gut werden. – Vielen Dank.
(Beifall bei der SPD und vereinzelt bei den
GRÜNEN)