Umsetzung der EU-Richtlinie zu Menschenhandel
Mit der Richtlinie „Zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels und zum Schutz seiner Opfer“ von 2011 wurden die Mitgliedsstaaten aufgefordert, ihre Hausaufgaben zu machen und nationales Recht anzupassen. Das war höchste Zeit! Und was macht die Bundesregierung? Zwei Jahre lang - nichts! Nun, nach Ablauf der Frist Ende März, verfällt man in panikartige Hektik und versucht einen - völlig unzulänglichen – Gesetzesentwurf in unzumutbarer Weise innerhalb weniger Tage durchzupeitschen. Was darin völlig zu kurz kommt, ist die Tatsache, dass wir dringend einen besseren Schutz und eine bessere Fürsorge für die Opfer dieser schweren Verbrechen – überwiegend Frauen, aber auch Männer, Mädchen und Jungs - brauchen. Zu kurz kommt auch der Straftatbestand des Menschenhandels zum Zwecke der Ausbeutung der Arbeitskraft. Deshalb wollen wir die Bundesregierung via Bundesrat auffordern, endlich für eine adäquate Umsetzung der Richtlinie in nationales Recht zu sorgen!AG Human Trafficking Vilnius
AG Zivile Sicherheit und Menschenhandel
Die Arbeitsgruppe, für die ich mich frühzeitig eingesetzt hatte und der ich für die Hamburgische Bürgerschaft angehörte, war auf der BSPC Konferenz in Nyborg 2009 beschlossen worden und arbeitete von Februar 2010 bis August 2011. Den Vorsitz hatte die dänische Abgeordnete
Line Barfod (Red-Green Alliance). Beim ersten Treffen in Kopenhagen war auch
Eva Biaudet dabei. Die finnische Abgeordnete war bis Anfang 2010 die Sonderbeauftragte der
OSCE für die Bekämpfung von Menschenhandel. Die Arbeitsgruppe tagte in verschiedenen Parlamenten der beteiligten Länder, u.a. auch in Hamburg.
Viele Forderungen der Arbeitsgruppe wurden in die Resolutionen der 19. und 20. BSPC aufgenommen, die der Bürgerschaft zugeleitet wurden. Mittlerweile liegt auch der Abschlussbericht vor (PDF siehe rechte Spalte). Die Mitglieder der Arbeitsgruppe bleiben jedoch vernetzt und werden weiterhin berichten.
Mehr zur Arbeitsgruppe findet sich (in englischer Sprache) auf den
BSPC-Seiten.
Menschen- bzw. Frauenhandel aus Hamburger Sicht
In dieser Legislaturperiode ist es gelungen, die in der Arbeitsgruppe der BSPC zum Thema erarbeiteten Ergebnisse der Bürgerschaft nicht nur zu Kenntnis zu geben, sondern den zuständigen Auusschuss auch mit einer Befassung zu beauftragen. Ein entsprechender
Antrag wurde auf Initiative der SPD-Fraktion interfraktionell auf den Weg gebracht.
Ware Frau - Ware Mensch
Flyer Menschenhandel Vorderseite
Neue und alte Formen des Menschenhandels. Veranstaltung der SPD Altona am Freitag, den 24. September 2010, 19.00 - 21.00 Uhr, Werkstatt 3, Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg, mit:
- Knut Fleckenstein, MdEP (SPD)
- Gabi Dobusch, MdHB (SPD), AG Menschenhandel der Ostseeparlamentarierkonferenz
- Marta Bociek, Arbeitsgruppe Menschenhandel des Ostseerates
- Ulrike Gatzke KOK - Büro Berlin / Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Frauenhandel und Gewalt an Frauen im Migrationsprozess e.V. / Vorstand KOOFRA Hamburg
- Moderation: Melanie Schlotzhauer, Vorsitzende SPD-Altona
Ware Frau- Ware Mensch 24.09.2010 Podium
(Foto: AMH)
Gemeinsame Erklärung
Die Arbeitsgruppe 'Zivile Sicherheit – Menschenhandel' (Civil Security - Human Trafficking) der Ostseeparlamentarierkonferenz (BSPC) hat eine gemeinsame Erklärung zum Menschenhandel herausgegeben, die sich an die Regierungen der Ostseeanrainerstaaten und die EU richtet:
Menschenhandel
Human Trafficking and the Gender Aspect
Rede Gabi Dobusch auf der 19. BSPC 2010, Mariehamn
Eva Biaudet:
"Die Rechte der Opfer haben Vorrang im Kampf gegen den Menschhandel"
Das Interview kann von auf der OSCE-Seite als
PDF-Datei heruntergeladen werden.
KOK- Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Frauenhandel und Gewalt an Frauen im Migrationsprozess e.V.