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Altona weiter vorn

Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

Gleichstellung Männer und Frauen

Aktualisiert: 30.01.2012

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg - 19. Wahlperiode - 69. Sitzung am 16. Dezember 2010

Herr Pr­äsid­ent, mei­ne Da­men und Her­ren! Las­sen Sie es mich gleich vor­weg sa­gen: Wir ma­chen da heu­te nicht mit. (Jens Kers­tan GAL: Das ken­nen wir doch!) Wir spie­len ein­fach nicht mit. Vi­el­leicht ist Ih­nen auf­ge­fal­len, dass Frau Ko­op ih­re Re­de mehr oder we­ni­ger an Sie persönli­ch ge­rich­tet hat, Frau Möller. Ich fin­de es ganz rei­zend, dass Sie im­mer noch da­bei sind, sich ge­gen­sei­tig ver­su­chen zu er­kl­ären, was Sie je­weils mit der Gleich­stel­lungs­po­li­tik vor­hat­ten.
(Ant­je Möller GAL: Sa­gen Sie doch lie­ber was In­halt­li­ches!) Ich fin­de es ganz rührend, dass Sie das noch nicht auf­ge­ge­ben ha­ben. Aber wir wer­den uns bei die­sem war­men An­trags­re­gen, der überrasc­he­nderw­eise kurz vor Schluss – oder fünf na­ch zwölf, heu­te noch – zum The­ma Gleich­stel­lung über uns her­ein­ge­bro­chen ist, ein­fach ent­hal­ten. (Mi­cha­el Gwosdz GAL: Oh, kei­ne Mei­nung!) Wir wer­den uns ent­hal­ten, nicht, weil uns die­ses The­ma egal ist oder weil uns das The­ma kalt lässt, ganz im Ge­gen­teil. Wir sind na­türlich sach­lich in vie­len Fäll­en ei­ner Mei­nung. Si­cher, Frau­en ver­die­nen bei gleich­wer­ti­ger Ar­beit auch in Ham­burg viel we­ni­ger als Männ­er, Frau­en sto­ßen auch im­mer noch an die gl­äserne De­cke und sie feh­len ekla­tant in al­len Auf­sichts­g­re­mi­en, in den Auf­sichtsr­äten und den Vorständ­en. Na­türlich ist das skan­dalös und wir müssen ­dagegen an­ge­hen. Aber was nun noch ein­mal al­le da­zu ver­an­lasst hat, tat­sächl­ich fünf na­ch zwölf ­di­esen Rumpf­se­nat auf­zu­for­dern, aus­ge­rech­net in die­sem Be­reich wei­ter­zu­pr­üfen, noch ein­mal auf der Bun­des­e­be­ne et­was zu un­ter­neh­men – die Lo­gik bei die­ser Ge­schich­te er­sch­ließt sich mir ganz und gar nicht.
(Wolf­gang Beuß C­DU: Das kann ich mir gut vor­s­tel­len!) Frau Ko­op, ich ha­be Ih­nen im­mer ge­nau zu­gehört. Sie wer­ben im­mer für Verständnis dafür, dass Sie sich bei den Ih­ren nicht so ganz durch­set­zen können. Aber der An­trag, den Sie heu­te vor­ge­legt ha­ben, ist mei­ner Mei­nung nach noch win­del­wei­cher als das Übli­che, das aus Ih­rer Rich­tung bis­her zu die­sem The­ma kam. Ich dach­te, es ge­he vi­el­leicht dar­um, dass jetzt die Wahl an­steht und man zum Bei­spiel für die Wahl­bau­stei­ne des Lan­des­frau­en­ra­tes noch ein bis­schen was vor­le­gen muss. Ich ha­be es auch so ver­stan­den, dass es im­mer noch um ei­ne Fortführung der Au­s­ein­an­der­set­zung die­ser zer­bro­che­nen Koa­li­ti­on geht.
(Zu­ru­fe von Clau­dia Fol­kers CDU und Ant­je Möller GAL) Was Sie als GAL jetzt be­wo­gen hat, die­sen An­trag auf den Weg zu brin­gen und die­sen Rest­se­nat auf­zu­for­dern, das um­zu­set­zen, was Ih­nen währ­end der Koa­li­ti­on in drei Jah­ren nicht ge­lun­gen ist, was Sie al­so ver­an­lasst hat, jetzt dar­auf Hoff­nung zu set­zen, das ver­ste­he ich nicht.

(Glo­cke) Pr­äsid­ent Dr. Lutz Mo­haupt (un­ter­b­re­chend): Ent­schul­di­gen Sie, lie­be Frau Ab­ge­ord­ne­te. Mei­ne Da­men und Her­ren! Darf ich herz­lich bit­ten, die Ab­ge­ord­ne­te zu Wor­te kom­men zu las­sen. Bit­te, das geht jetzt so nicht. Frau Do­busch hat das Wort und nie­mand sonst.
Ga­bi Do­busch (fort­fah­rend): Ich sa­ge das gern noch mal.
(Karl-Heinz Warn­holz CDU: Es reicht!) Was Sie jetzt ver­an­lasst zu glau­ben, dass Sie mit dem An­trag die­sen Se­nat noch da­zu brin­gen können, et­was um­zu­set­zen, was währ­end der Koa­li­ti­on nicht mögli­ch war, er­sch­ließt sich mir nicht; die­ser Lo­gik kann ich nicht ganz fol­gen. Vi­el­leicht geht es ein­fach dar­um, noch Rest­bestände von der Ar­beits­s­tel­le Viel­falt zu ver­wer­ten. (Ant­je Möller GAL: Wir ma­chen das schon!) Ich sa­ge ganz deut­lich, dass die Zeit der Prüfauft­räge, die Zeit des Aus­sit­zens, die Zeit der Verz­ögeru­ngen Gott sei Dank mit die­ser Koa­li­ti­on zu En­de ge­gan­gen ist.
(Bei­fall bei der SPD) Wir hof­fen na­türlich sehr, dass nach der Wahl die La­ge ei­ne ganz an­de­re ist und dass wir dann wir­k­lich Schluss ma­chen können, auch mit den frei­wil­li­gen Ve­r­ein­ba­run­gen, denn es ist end­gültig ­die Zeit ge­kom­men, ein­mal Nägel mit Köpfen zu ma­chen. Ich sa­ge gern noch ein­mal – das war auch die Auf­for­de­rung von die­ser Sei­te –, was wir uns wünschen. Wir als SPD-Frak­ti­on wis­sen näml­ich, dass nicht nur Frau­en, son­dern die ge­sam­te Ge­sell­schaft ei­ne Ge­sch­lech­ter­quo­te für die Pri­vat­wirt­schaft brau­chen. Wir brau­chen kon­k­re­te Ma­ßnah­men ge­gen den Skan­dal der un­g­lei­chen Be­zah­lung von Frau­en und Männ­ern und wir brau­chen ei­ne Über­ar­bei­tung des Gleich­stel­lungs­ge­set­zes. Sie können übrigens all das, was wir wol­len, in den ent­sp­re­chen­den An­tr­ägen nach­le­sen, die wir zum Bei­spiel im Ju­li 2009 ge­s­tellt ha­ben. Das ent­spricht un­gefähr dem, was jetzt im GAL-An­trag steht. Da­mals wur­de es ab­ge­lehnt. Wir ha­ben auch An­fang die­ses Jah­res im Fe­bruar ei­nen An­trag vor­ge­legt. Vi­el­leicht mögen Sie das noch ein­mal nach­le­sen, es han­delt sich um die Druck­sa­chen 19/3551 und 19/5485. In bei­den ha­ben wir dar­ge­legt, wel­che Zie­le wir ver­fol­gen, aber mit die­sem Se­nat wol­len wir sie nicht mehr ver­fol­gen. Wir hof­fen ein­fach auf die Zeit nach der Wahl. – Vie­len Dank. (Bei­fall bei der SPD)



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