+

INTEGRATION

Teilhabe und Selbstbestimmung

Die ganze Stadt im Blick
Altona weiter vorn

Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

100 Tage SPD-Senat: Guter Start für gutes Regieren!

Aktualisiert: 30.01.2012

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg - 20. Wahlperiode - 9. Sitzung am 22. Juni 2011

Herr Pr­äsid­ent, mei­ne Da­men und Her­ren! Ich ge­stat­te mir zu­erst ein paar Vor­be­mer­kun­gen. Herr Wer­sich, 48 Pro­zent der Bürgeri­nn­en und Bürger ­haben uns ih­re Stim­me ge­ge­ben. Das ist noch gar nicht so lan­ge her. (Karl-Heinz Warn­holz CDU: Wird sich bald wie­der ändern!) Wel­che Halb­wert­zeit bil­li­gen Sie denn so ei­nem Vo­tum zu, wenn Sie jetzt schon sa­gen, das ha­be überhaupt kei­ne prak­ti­sche Be­deu­tung mehr? Wir ha­ben für das Pro­gramm, das wir vor­ge­s­tellt ha­ben, die­se Stim­men be­kom­men und wir wer­den es jetzt um­setz­ten, da können Sie si­cher sein. (Bei­fall bei der SPD – Die­trich Wer­sich CDU: Wenn Sie glau­ben, dass das reicht, ist das okay!) – Herr Wer­sich, es war ein­fach ein merk­würdiges De­mo­k­ra­tie­verständn­is, das da zum Aus­druck kam.
Und ganz kurz zu Ih­rem Bei­trag, Herr Kers­tan: Es ist ein­fach so, dass die Hoch­schu­len mehr Geld ha­ben wer­den als sie vor­her hat­ten.
(Dr. Till Stef­fen GAL: Sie glau­ben das noch?) Al­les an­de­re ist PR.
(Bei­fall bei der SPD) Und ich sa­ge es noch ein­mal, denn dar­auf sind wir wir­k­lich stolz: Wir wer­den die Stu­di­en­gebühren ­absc­ha­ffen. Das ent­spricht un­se­rer Auf­fas­sung, wie man so­zia­len Un­ge­rech­tig­kei­ten be­geg­nen muss. Dar­auf sind wir stolz und ich glau­be, das wird die Stadt auch ver­ste­hen.
(Bei­fall bei der SPD) Vi­el­leicht ver­ste­hen Sie von so­zia­ler Ge­rech­tig­keit und Un­ge­rech­tig­keit noch nicht ge­nug, aber das kann sich noch ändern.
(Do­ra He­y­enn DIE LIN­KE: Wenn Sie das so se­hen, müssen ­Sie die so­fort ab­schaf­fen und nicht erst in ei­nem Jahr!) So weit zunächst mei­ne Vor­be­mer­kun­gen. Mei­ne Da­men und Her­ren! 100 Ta­ge SPD-Re­gie­rung – es wird Sie nicht völlig überrasc­hen, dass ich na­türlich fin­de, dass die­ser Se­nat das bis­her sehr gut ge­macht hat. Wir sind da­bei, un­se­re Wahl­ver­sp­re­chen Stück für Stück in Re­gie­rungs­han­deln um­zu­set­zen, ge­n­au­so wie wir es an­ge­kündigt ha­ben. Ein Be­reich, der noch gar nicht erwähnt wur­de, der aber nicht we­nig da­zu bei­ge­tra­gen hat, dass wir die­ses tol­le Er­geb­nis be­kom­men ha­ben und die­ses Vo­tum, ist der Be­reich Kul­tur. Und wir ha­ben seit März wie­der ei­ne Kul­tur­se­na­to­rin, und zwar ei­ne, die die­sen Na­men auch ver­di­ent,
(Bei­fall bei der SPD) die sich in der Sa­che und in der Sze­ne aus­kennt und es – im Ge­gen­satz zu man­chen Vorgäng­ern – sehr sch­nell ge­schafft hat, die Vor­schuss­lor­bee­ren, die sie be­kom­men hat­te, auch tat­sächl­ich zu recht­fer­ti­gen und den Er­war­tun­gen, die mit ih­rem Amt­s­an­tritt ver­bun­den wa­ren, mit ih­ren ers­ten Auf­trit­ten und ih­ren ers­ten Amts­hand­lun­gen ge­recht zu wer­den. Ham­burg hat­te den Ruf ei­ner Kul­tur­me­tro­po­le un­ter der al­ten Re­gie­rung be­reits ab­ge­ge­ben, zum Schluss so­gar mit flie­gen­den Fah­nen. Aber uns ist es be­reits inn­er­halb von 100 Ta­gen ge­lun­gen, ei­nen Teil die­ses gu­ten Rufs wie­der zurückzuer­ob­ern. Und wir ha­ben vor, in die­ser Rich­tung wei­ter­zu­ma­chen.

(Bei­fall bei der SPD) Bar­ba­ra Kis­se­ler hat be­reits ers­te Wei­chen zur Ver­bes­se­rung der Si­tua­ti­on der frei­en Künstleri­nn­en und Künstler ge­s­tellt. Und die ers­te Sit­zung des Kul­tu­r­aus­schus­ses hat auch ge­zeigt, dass es in ei­ni­gen Din­gen – mitt­ler­wei­le auch über alle Frak­tio­nen hin­weg – ei­ne große Ei­nig­keit mit dem Se­nat gibt und dass Kul­tur wie­der den Stel­len­wert zurückbeko­mm­en kann, der ihr in ei­ner Me­tro­po­le wie Ham­burg tat­sächl­ich zu­steht. Das Al­to­na­er Mu­se­um bleibt auch er­hal­ten, ge­stat­ten Sie mir die­se persönli­che Be­mer­kung.
In die­sem Zu­sam­men­hang noch ein Hin­weis auf un­se­re Gro­ßbau­s­tel­le, die Elb­phil­har­mo­nie. (Die­trich Wer­sich CDU: Es wird sch­nel­ler und bil­li­ger!) Der schier ufer­lo­se An­s­tieg der Kos­ten der Elb­phil­har­mo­nie hat den Ruf Ham­burgs als Kul­tur­me­tro­po­le, aber auch den Ruf des dafür verantw­ort­lich­en schwarz-gr­ünen Sena­ts, nicht wir­k­lich erhöht. Wir ha­ben des­halb, wie vor der Wahl an­ge­kündigt, so­fort nach Auf­nah­me der Re­gie­rungst­ätigk­eit den Par­la­men­ta­ri­schen Un­ter­su­chungs­aus­schuss wie­der ein­ge­setzt, um mögli­chst sch­nell und gut, aber auch auf ei­nem so­li­den Fun­da­ment wei­ter­ar­bei­ten zu können. Das war für eine Re­gie­rungs­frak­ti­on au­ßer­gewöhnli­ch, aber aus un­se­rer Sicht ab­so­lut schlüssig ­und not­wen­dig,
(Dr. Till Stef­fen GAL: Sie ha­ben das doch ver­spro­chen!) wenn wir das Ver­trau­en der Bürgeri­nn­en und Bürger ­in die Po­li­tik und in de­ren Ge­stal­tungs- und Hand­lungsf­ähigk­eit zurückgewi­nn­en wol­len – und das wol­len wir.
(Bei­fall bei der SPD) Und jetzt noch ein paar Wor­te zur Schul­po­li­tik, Frau von Treu­en­fels. Ham­burg muss durch sei­ne Schul­po­li­tik auch für Fami­li­en at­trak­tiv blei­ben. Der Se­na­tor hat am Mon­tag den Start­schuss für den Aus­bau von sie­ben wei­te­ren all­ge­mein­bil­den­den Schu­len als Ganz­tags­schu­len ge­ge­ben. Be­gin­nend mit dem Schul­jahr 2011/12 wer­den 35 wei­te­re Schu­len den Un­ter­richt in den Nach­mit­tag aus­wei­ten. Dann neh­men ins­ge­s­amt 75 Pro­zent al­ler Stand­or­te die­ser Schul­form in Ham­burg an der Re­form teil. Dies ist wich­tig für Hamburg, denn durch Ganz­tag­s­an­ge­bo­te er­ge­ben sich neue Bil­dung­s­chan­cen für Kinder,
(Die­trich Wer­sich CDU: Da krie­gen Sie was durch­ein­an­der!) die die­se Chan­cen sonst vi­el­leicht nie er­hal­ten hätt­en. Aus die­sem Grund hat Ham­burg ge­nau in die­sem Be­reich die Lücke in der Fi­nan­zie­rung des Bil­dungs- und Teil­ha­be­pak­tes ge­sch­los­sen. (Bei­fall bei der SPD) Das Schu­les­sen ist ei­nes der The­men, die wir so­fort an­ge­packt ha­ben, und wir ha­ben die Ei­gen­be­tei­li­gung bei der Be­förde­ru­ng auf­ge­ge­ben. Wir sind auf ei­nem sehr gu­ten Weg, ich freue mich auf die nächst­en Jah­re und wir können so wei­ter­ma­chen wie bis­her.– Vie­len Dank.
(Bei­fall bei der SPD)



DATENSCHUTZ