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KULTUR

Vielfalt und Lebendigkeit

Die ganze Stadt im Blick
Altona weiter vorn

Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

Neue Mitte Altona

Aktualisiert: 30.01.2012

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg - 20. Wahlperiode - 6. Sitzung am 18. Mai 2011

Frau Pr­äsid­ent­in, mei­ne Da­men und Her­ren! Weil es hier Sor­ge um die SPD gab, woll­te ich den Dreiklang jetzt noch um ei­ne Ab­ge­ord­ne­te aus Al­to­na ver­vollständ­ig­en und ha­be mich ge­mel­det.
Die Be­deu­tung des Vor­ha­bens "Neue Mit­te Al­to­na" für die Stadt Ham­burg ins­ge­s­amt steht hier au­ßer Fra­ge. Da ha­ben sich al­le mei­ne Vor­red­ne­rin­nen und Vor­red­ner gleich ge­äuß­ert und ich möchte das noch um ein paar Aspek­te, durch­aus aus der Per­spek­ti­ve Al­to­nas, ergänz­en.
Wie der Na­me "Neue Mit­te Al­to­na" be­reits na­he­legt, han­delt es sich hier­bei um ein Vor­ha­ben, das den Be­zirk tat­sächl­ich, das wur­de auch schon erwähnt, nach­hal­tig veränd­ern wird und die Ge­wich­tung inn­er­halb des Be­zirks eben­falls ganz ma­ßgeb­lich be­ein­flus­sen und ver­schie­ben wird. Ak­tu­ell vor­ge­schla­gen ist ei­ne Wohn­fl­äche von 380 000 Quad­r­at­me­tern. In sol­chen Di­men­sio­nen können Me­tro­po­len sel­ten agie­ren, wenn es um zen­tra­le in­nerstädt­is­che Fl­ächen geht. So viel Wohn­fl­äche ist ei­ne Di­men­si­on, die ei­nen Be­zirk in höchstem Maße her­aus­for­dern wird, denn hier, in di­rek­ter Nach­bar­schaft zu hochat­trak­ti­ven, aber auch von Ver­dräng­ungs­p­roz­ess­en ge­prägt­en Stadt­tei­len wie Ot­ten­sen wer­den nun die Wei­chen für das zu­künftige Ge­sicht Al­to­nas ge­s­tellt wer­den. Wie wird es aus­se­hen? Wird sich der neue Stadt­teil denn tat­sächl­ich naht­los an die um­lie­gen­den Stadt­tei­le anf­ügen? W­ird es uns ge­lin­gen, die rich­ti­ge Ba­lan­ce zwi­schen Auf­g­rei­fen und An­knüpfen ­an Vor­han­de­nes und dem Set­zen neu­er Im­pul­se zu fin­den? Wird es ge­lin­gen, den neu­en Stadt­teil auch im Sin­ne der Men­schen zu ge­stal­ten, die nicht zu den Pri­vi­le­gier­ten gehören? Wo und na­türlich auch wie fal­len die Ent­schei­dun­gen? Um die­se Fra­gen wird tat­sächl­ich nicht erst seit ges­tern hier und an vie­len an­de­ren Stel­len der Stadt ge­run­gen. Wir ha­ben uns als SPD im Wahl­kampf sehr aus dem Fens­ter ge­lehnt
(Finn-Ole Rit­ter FDP: Nicht nur da­mit!) und ha­ben ver­spro­chen, es bes­ser zu ma­chen als Schwarz-Grün. Wir wol­len es bes­ser ma­chen und die The­men Bürgerb­ete­il­igu­ng, Dia­log und Tran­s­pa­renz nach vor­ne stel­len. Die­ses Ver­sp­re­chen wol­len wir auch hal­ten, das hat mein Kol­le­ge An­dy Gro­te noch ein­mal vor­ge­tra­gen und Se­na­to­rin Blan­kau hat es eben noch ein­mal best­ätigt. Wir sind un­se­ren Zie­len je­den­falls schon ein gu­tes Stück näher ge­kom­men, an­ders als man­che hier den Ein­druck ha­ben, und wer­den die­sen Weg auch Stück für Stück weiterg­ehen, nicht al­lei­ne, son­dern na­türlich mit dem Se­nat, mit dem Be­zirk und vor al­lem na­türlich mit den Bürgeri­nn­en und Bürgern so­wie den In­ves­to­ren.
(Ve­r­ein­zel­ter Bei­fall bei der SPD) Die dürfen ­wir na­türlich nicht völlig au­ßer acht las­sen.
Herr Roock, Sie müssen ­sich da überhaupt kei­ne Sor­gen ma­chen. Sie ha­ben schon erwähnt, dass un­ser Ers­ter Bürgerm­eis­ter Olaf Sc­holz auf dem Frühling­sfest im Al­to­na­er Rat­haus zu dem The­ma ge­spro­chen hat. Sie ha­ben nicht erwähnt, dass er sich aus­drücklich noch ein­mal da­zu ge­äuß­ert hat, wie wir vor­ge­hen wer­den, und dass wir auf ei­ne Lösung set­zen, die so bis­her ver­wal­tungs­tech­nisch nicht vor­ge­se­hen ist, die wir aber ver­su­chen wer­den, um den Her­aus­for­de­run­gen ge­recht zu wer­den.

Wir wol­len die­se Ver­ant­wor­tung für das ge­wal­ti­ge Vor­ha­ben "Neue Mit­te Al­to­na" näml­ich nicht ein­sei­tig auf Se­nats­sei­te und auch nicht ein­sei­tig auf Be­zirks­e­be­ne ver­an­kern, weil wir da­mit den Di­men­sio­nen gar nicht ge­recht wer­den würden ­und auch nicht opti­mal von der je­wei­li­gen Stärke der vor­han­de­nen Sei­ten pro­fi­tie­ren könnten. Das muss aber un­ser Ziel sein, wenn wir un­se­re ehr­gei­zi­gen Pläne hin­sicht­lich neu­en Wohn­raums ver­wir­k­li­chen wol­len. Wir ver­sp­re­chen uns größtmögli­c­he Ef­fi­zi­enz, in­dem wir auf die je­wei­li­gen Stärk­en der ver­schie­de­nen Ebe­nen set­zen. Da ha­ben wir – An­dy Gro­te hat es her­vor­ge­ho­ben und Se­na­to­rin Blan­kau hat es best­ätigt – be­reits ent­schei­den­de Schrit­te un­ter­nom­men und das ist an­ge­sichts der Her­aus­for­de­run­gen auch gut so, denn wir müssen ­neue We­ge ge­hen.
Das gilt übrigens vor al­lem für das Vor­ge­hen im Hin­blick auf Bürgerb­ete­il­igu­ng. Wer an den di­ver­sen Ver­an­stal­tun­gen, Bürgerf­oren, Ver­an­stal­tun­gen der "steg" und so wei­ter teil­ge­nom­men hat – übrigens wa­ren Be­zirks­po­li­ti­ker der GAL da letz­ten Mon­tag durch­aus zu se­hen, an­de­re nicht –, konn­te ei­ner­seits das er­freu­lich große In­ter­es­se und En­ga­ge­ment in­ter­es­sier­ter Bürgeri­nn­en und Bürger ­nicht nur aus den di­rekt an­lie­gen­den Stadt­tei­len fest­s­tel­len. An­de­rer­seits ma­chen selbst sehr gut be­such­te Ver­an­stal­tun­gen – Mon­ta­g­a­bend wa­ren cir­ca 100 Be­tei­lig­te vor Ort – deut­lich, wie ho­mo­gen der­zeit die­se Be­tei­li­gung aus­sieht und wie ein­ge­schränkt die The­men­pa­let­te dann auch in di­rek­ter Fol­ge da­von aus­fällt. Es ist im­mer das glei­che Di­lem­ma, näml­ich wie es ge­lin­gen kann, ne­ben den qua­si Be­rufs­bürgeri­nn­en und Be­rufs­bürgern auch die Bevölke­ru­ngsgr­uppen ein­zu­be­zie­hen, die nicht zu den üblichen Be­su­che­rin­nen und Be­su­chern sol­cher und ähnl­ich ge­la­ger­ter Ver­an­stal­tun­gen zähl­en und die über keine Be­schwer­de­macht verf­ügen, b­ezi­eh­ung­sweise wie es zu­min­dest ge­lin­gen kann, ih­ren In­ter­es­sen in die­sem Ver­fah­ren zu ih­rem Recht zu ver­hel­fen. Da braucht es vie­le An­st­ren­gun­gen und gu­te Ide­en, denn den Königsweg da­zu hat noch kei­ner ent­deckt. Auch den Ein­satz der neu­en Me­di­en, das sa­ge ich noch ein­mal im Hin­blick auf die GAL, Stich­wort In­ter­net­por­tal, hal­te ich durch­aus für sinn­voll. Wir ha­ben den An­trag auch überwies­en, wenn ich mich recht ent­sin­ne. Die neu­en Me­di­en wer­den aber un­ter an­de­rem auf­grund des Di­gi­tal Gap's in die­ser Hin­sicht nicht be­son­ders viel be­we­gen können. Trotz­dem ist uns je­der kon­k­re­te Vor­schlag na­türlich sehr will­kom­men, wird ge­prüft und ge­ge­be­nen­falls überwies­en. Wir wünschen uns näml­ich aus­drücklich Ih­re kon­struk­ti­ve Be­g­lei­tung, wenn nicht Un­terstützung in die­sem großar­ti­gen Pro­jekt. Al­ler­dings, sol­che Al­ler­welts-An­träge wie den vor­lie­gen­den CDU-An­trag braucht es aus un­se­rer Sicht nicht, denn über dies­es Sta­di­um und die­ses Ni­veau sind wir längst hin­aus. – Vie­len Dank.
(Bei­fall bei der SPD)



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