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WOHNUNGSBAU

Bezahlbares Wohnen

Die ganze Stadt im Blick
Altona weiter vorn

Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

Hafen Museum

Aktualisiert: 30.01.2012

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg - 20. Wahlperiode - 29. Sitzung am 29. März 2012

Frau Pr­äsid­ent­in, mei­ne Da­men und Her­ren! Herr Wan­kum, Sie wis­sen doch, wie wir al­le in die­sem Saal, dass der Um­struk­tu­rie­rung­s­pro­zess rund um die Stif­tung His­to­ri­sche Mu­se­en in vol­lem Gan­ge ist. Da­zu hat­ten wir die Kul­tur­behörde im letz­ten No­vem­ber er­sucht und da­ran wird, das kann ich Ih­nen ver­si­chern, ak­tu­ell auch ganz kräft­ig ge­ar­bei­tet. Da­her muss ich ein­fach fest­s­tel­len, dass der Zeit­punkt für diese An­träge zum Ha­fen­mu­se­um denk­bar sch­lecht gewählt ist. Sie wol­len uns vi­el­leicht zu­vor­kom­men, das ist in Ord­nung, aber der Zeit­punkt ist sch­lecht gewählt. (Bei­fall bei Kse­ni­ja Be­ke­ris SPD) Das gilt ins­be­son­de­re, so­weit die An­träge nicht nur das ak­tu­el­le Ha­fen­mu­se­um als Au­ßen­s­tel­le des Mu­se­ums der Ar­beit be­tref­fen, son­dern sich auf ein zu­künftiges Gro­ßpro­jekt Ha­fen­mu­se­um à la Hel­ler be­zie­hen. Da­zu kann ich nur wie­der­ho­len, was ich be­reits in der Aus­schuss­be­ra­tung ge­sagt hat­te. Die­ses Ha­fen­mu­se­um ist ei­ne tol­le Vi­si­on, an der sich be­reits vie­le, übrigens sehr, sehr un­ter­schied­li­che Fan­ta­si­en und Vor­stel­lun­gen fest­ma­chen und fest­ma­chen las­sen.
(And­reas C. Wan­kum CDU: In­ter­es­sant, in­ter­es­sant!) Es ist aber auch ein wei­te­res Leucht­turm­pro­jekt, so wie wir es von dem früheren Se­nat ken­nen, ver­bun­den mit den be­kann­ten, nicht un­er­heb­li­chen fi­nan­zi­el­len Ri­si­ken für die Stadt und bei der der­zei­ti­gen Haus­halts­la­ge auch nur durch dras­ti­sche Kürzung­en und Sch­lie­ßun­gen im übrigen Mu­se­ums­be­reich zu rea­li­sie­ren.
Das wol­len wir nicht. Die­se Sch­lie­ßun­gen und Kürzung­en hat Herr Hel­ler übrigens schon in sein Kon­zept ein­ge­ar­bei­tet. Solch ei­ne Um­steue­rung ist, Bun­des­mit­tel hin oder her, der­zeit aus un­se­rer Sicht nicht zu ver­ant­wor­ten. Zunächst ein­mal soll­ten wir je­den­falls un­se­re be­ste­hen­de Mu­se­ums­land­schaft in Ord­nung brin­gen und ab­war­ten, zu wel­chen Er­geb­nis­sen die Kul­tur­behörde kommt und wel­che Vor­schläge sie uns ma­chen wird. (Olaf Ohl­sen CDU: Das wer­den wir hier nicht mehr er­le­ben!) Dem vor­zu­g­rei­fen wäre ab­so­lut falsch.

Un­ser Ziel ist mehr Bürgernähe, nicht we­ni­ger. Wir set­zen auf Par­ti­zi­pa­ti­on, Be­tei­li­gung und lo­ka­le Bez­üge statt auf Zen­tra­li­sie­rung.
Mei­ne Da­men und Her­ren! Ich kann Ih­nen aber ver­si­chern, dass die SPD-Frak­ti­on eben­falls großes In­ter­es­se da­ran hat, al­le Op­tio­nen für eine Wei­ter­ent­wick­lung des be­ste­hen­den Ha­fen­mu­se­ums auf­recht­zu­er­hal­ten.
(And­reas C. Wan­kum CDU: Sie sind lernf­ähig!) Die Fi­nan­zie­rungs­vor­schläge, die jetzt von der CDU und auch von der FDP ge­macht wur­den, leh­nen wir je­doch rund­weg ab.
(Bei­fall bei der SPD) Wir tei­len das An­lie­gen Hoch­was­ser­schutz, aber ei­ne der­ar­ti­ge Zwe­ck­ent­f­rem­dung des Sa­nie­rungs­fonds kommt überhaupt nicht in Fra­ge. War­ten Sie doch ein­fach ab, wir wer­den ei­ne gu­te Lösung fin­den, und wir wer­den sie Ih­nen auch recht­zei­tig vor­s­tel­len.
In punc­to Kul­tur­ta­xe – ich wie­der­ho­le es gern noch ein­mal und wer­de es auch gern beim nächst­en An­trag Ih­rer­seits wie­der­ho­len – ver­tei­len wir po­ten­zi­el­le Er­träge aus ei­ner wie auch im­mer ge­ar­te­ten Kul­tur­ta­xe nicht, be­vor wir sie nicht we­nigs­tens be­sch­los­sen ha­ben. Sie ken­nen doch das ak­tu­el­le Ur­teil zu München. Der ne­ga­ti­ve Aus­gang die­ses Pro­zes­ses best­ätigt uns noch ein­mal in un­se­rer vor­sich­ti­gen, bedächt­ig­en Hal­tung in die­ser Fra­ge. Mit uns sind eben kei­ne Sch­nellschüsse zu ma­chen, die wir we­ni­ge Wo­chen oder Mo­na­te sp­äter wie­der kor­ri­gie­ren müssten.
(Bei­fall bei der SPD) Wir wol­len näml­ich kei­ne Luft­schlösser bau­en, auch nicht im Ha­fen, die dann wie­der zu­sam­men­fal­len oder die Kos­ten in un­ge­ahn­te Höhen schie­ßen las­sen – auch das ist zu prüfen –, währ­end der kul­tu­rel­le Hu­mus in die­ser Stadt, auf den wir uns ver­las­sen müssen, die Klei­nen und Frei­en, völlig aus dem Blick ge­ra­ten, wie das un­ter dem Vorgäng­ers­en­at der Fall war.
(Ro­land Heint­ze CDU: Al­so Still­stand!) Wir wol­len wie­der verlässl­ic­he Ko­or­di­na­ten für die Kul­tur­schaf­fen­den in die­ser Stadt. – Vie­len Dank. (Bei­fall bei der SPD)



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