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WOHNUNGSBAU

Bezahlbares Wohnen

Die ganze Stadt im Blick
Altona weiter vorn

Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

Der Erhalt der Hamburger Museen ist gesichert

Aktualisiert: 30.01.2012

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg - 20. Wahlperiode - 12. Sitzung am 25. August 2011

Frau Pr­äsid­ent­in, mei­ne Da­men und Her­ren! Der Er­halt der Ham­bur­ger Mu­se­en ist ge­si­chert.
(Chris­tia­ne Schnei­der DIE LIN­KE: Bra­vo!) Die uns­ägl­ic­he Dis­kus­si­on über die Sch­lie­ßung alt­ehr­würdiger Häus­er wie des Al­to­na­er Mu­se­ums und auch das sinn­lo­se Spiel "lin­ke Ta­sche, rech­te Ta­sche" – das war so an­ge­dacht mit der Sch­lie­ßung des Al­to­na­er Mu­se­ums, denn die hätte kei­ne Er­spar­nis ge­bracht, son­dern es wäre nur die Kul­tur­behörde ent­las­tet wor­den, aber dafür wäre das Gan­ze bei der Fi­nanz­behörde auf­ge­lau­fen – ist vor­bei. Die leicht­fer­ti­gen Ge­dan­ken­spie­le des al­ten schwarz-gr­ünen Sena­ts mit der Zu­kunft der Häus­er, vor al­len Din­gen aber auch mit der Zu­kunft der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter die­ser Häus­er sind be­en­det.
(Bei­fall bei der SPD) Es war vi­el­leicht et­was miss­verständl­ich for­mu­liert von Herrn Hack­busch, aber am Re­gie­rung­s­pro­gramm ha­ben wir die LIN­KE nicht mehr be­tei­ligt, das wa­ren wir ganz al­lein.
(Vi­ze­pr­äsid­ent­in Kers­ten Ar­tus übernimmt den Vor­sitz.) In die­sem Re­gie­rung­s­pro­gramm ha­ben wir ver­spro­chen, kei­ne Häus­er mehr zu sch­lie­ßen, und das ha­ben wir auch ge­hal­ten. Wir ha­ben da­mit erst ein­mal ei­ne verlässl­ic­he Grund­la­ge ge­schaf­fen, auf der wir im Schul­ter­schluss mit den Mu­se­en und auch mit den lang­jähr­ig eh­renamt­lich Tätig­en, wie den Freun­des­k­rei­sen, oh­ne die un­se­re Mu­se­en seit Jah­ren nicht mehr funk­tio­nie­ren oder nicht mehr be­ste­hen würden, wie­der so­li­de über eine po­si­ti­ve Fort­ent­wick­lung in die­sem Be­reich nach­den­ken können.
Al­ler­dings, das will ich gar nicht ver­heh­len, wird uns nicht al­les über Nacht ge­lin­gen. Auch die SPD ist nicht in der La­ge, Wun­der über Nacht zu voll­brin­gen. Wir brau­chen dafür etwas läng­er. Man­che ha­ben sich das er­hofft, aber so geht es nicht. Wir pla­nen der­zeit not­ge­drun­gen auf der Ba­sis ei­nes schwarz-gr­ünen Haushalt­splan-Ent­wurfs und kämpf­en auch im Kul­tur­be­reich an al­len Ecken und Kan­ten mit Hin­ter­las­sen­schaf­ten,
(Die­trich Wer­sich CDU: Toll, toll, toll!) die erst ein­mal bewält­igt wer­den müssen, Herr Wer­sich. Die Hin­ter­las­sen­schaft ist nicht so toll. Die Sum­me, die Bar­ba­ra Kis­se­ler im Kul­tu­r­aus­schuss auf Nach­fra­ge zum The­ma In­ves­ti­ti­ons­stau in den Raum warf, spricht Bände.
(Bei­fall bei der SPD) Ich kann auch nicht be­ant­wor­ten, warum das in den Ant­wor­ten zu der Gro­ßen An­fra­ge nicht vor­kam, aber tat­sächl­ich gibt es auch in die­sem Be­reich ei­nen gro­ßen In­ves­ti­ti­ons­stau und es wird Jah­re, wahr­schein­lich so­gar Jahr­zehn­te dau­ern und so­li­des, plan­vol­les und verlässl­ic­hes Han­deln brau­chen, um end­lich ein­mal wie­der da­von weg­zu­kom­men, ewig von ei­nem Brand­herd im Kul­tur­be­reich zum nächst­en zu ei­len, wo­bei es in Ham­burg sel­ten Brände wa­ren, son­dern eher Lecks und Was­se­r­ein­brüche.
(Glo­cke) Vi­ze­pr­äsid­ent­in Kers­ten Ar­tus (un­ter­b­re­chend): Frau Do­busch, ge­stat­ten Sie ei­ne Zwi­schen­fra­ge des Ab­ge­ord­ne­ten Hei­ne­mann?
Ga­bi Do­busch SPD (fort­fah­rend): Nein.
Nichts­de­s­to­trotz ha­ben wir be­reits die not­wen­di­gen Schrit­te ein­ge­lei­tet. Es war rich­tig, zunächst ein­mal ab­zu­war­ten, wel­ches Kon­zept zur Stif­tung His­to­ri­sche Mu­se­en Frau Bau­mann vor­le­gen würde. ­Dies­es war noch vom Vorgäng­ers­en­at be­auf­tragt wor­den, aber trotz­dem woll­ten wir dar­auf war­ten. Es ist aber auch rich­tig – al­len Auf­ge­regt­hei­ten und auch Ih­ren Be­haup­tun­gen zum Trotz, Herr Hack­busch –, dass sich nun nach­ein­an­der erst ein­mal al­le Be­tei­lig­ten, Be­trof­fe­nen und In­ter­es­sier­ten ein­sch­lie­ßlich na­türlich der par­la­men­ta­ri­schen Gre­mi­en mit dem Pa­pier be­zie­hungs­wei­se dem Pa­pier­berg be­fas­sen und das Gan­ze ein­ge­hend dis­ku­tie­ren.

Das wer­den wir auch tun, denn wenn Sie auf­merk­sam ge­le­sen ha­ben, was Frau Bau­mann uns da mit­ge­ge­ben hat, dann wis­sen Sie auch, dass die­ses in der Tat äußerst in­for­ma­ti­ve Pa­pier ers­tens oh­ne Ab­stim­mung mit den ein­zel­nen be­trof­fe­nen Häus­ern zu­stan­de ge­kom­men ist – da­zu be­stand gar nicht die Zeit –,
(Die­trich Wer­sich CDU: Was mei­nen Sie
denn da­zu?)
und des Wei­te­ren auch zu­stan­de ge­kom­men ist, wie Frau Bau­mann aus­drücklich be­merkt, oh­ne Kennt­nis des po­li­ti­schen Rah­mens be­zie­hungs­wei­se re­le­van­ter Vor­ga­ben ei­ner mögli­ch­en Um­set­zung. Nun ist ei­nes auch nach ei­nem kur­zen Blick in das Kon­zept of­fen­sicht­lich: Vie­le Vor­schläge sind lo­bens­wert und vie­le ha­ben auch gleich An­klang ge­fun­den, aber ei­ni­ge da­von wären nur in ei­ner ganz und gar an­de­ren Haus­halts­si­tua­ti­on um­zu­set­zen; da­mit müssen ­wir uns jetzt au­s­ein­an­der­set­zen.
(Die­trich Wer­sich CDU: Wel­che denn? –
Dirk Ki­en­scherf SPD: Ge­mach, ge­mach, wir überweis­en es doch!)
– Wir wer­den das al­les noch in den Gre­mi­en be­sp­re­chen.
Zunächst ein­mal grei­fe ich auf, was Herr Hack­busch et­was un­wirsch zur Kennt­nis ge­nom­men hat. Der­zeit ist die ak­tu­el­le La­ge ei­gent­lich ganz er­freu­lich. Die Fra­ge aber, was auskömmli­ch ist und ob die doch recht prag­ma­ti­sche und der Si­tua­ti­on ei­ni­ger­ma­ßen ge­recht wer­den­de Um­gangs­wei­se der Ju­ry mit dem Son­der­fonds tat­sächl­ich auch dau­er­haft der rich­ti­ge Weg ist, ist da­mit noch nicht vom Tisch, aber sie hat aus mei­ner Sicht an Bri­sanz ver­lo­ren, denn das letz­te Mal, als wir dar­über gesp­ro­chen ha­ben, war die fi­nan­zi­el­le La­ge ganz und gar ka­tastro­phal. In die­sem Se­nat und in un­se­rer Frak­ti­on sitzt auch nie­mand, der oder die, wie zu­letzt bei Schwarz-Grün gesc­he­hen, zunächst ein­mal be­haup­tet, al­les sei aus­fi­nan­ziert, und sich dann, wenn kei­ne Son­der­aus­stel­lun­gen statt­fin­den, die nicht da­zu­gehören, um­dreht und sagt, oh­ne Son­der­aus­stel­lun­gen und bei rückläuf­ig­en Be­su­cher­zah­len könne man die Häus­er gleich sch­lie­ßen. Das müssen ­Sie mit uns nicht be­fürchten. (Bei­fall bei der SPD) Es ist aber auch klar, dass wei­te­re Be­den­ken mit dem Pa­pier von Frau Bau­mann nicht ganz aus­ger­äumt sind. Wir wer­den aber die Feh­ler des Vorgäng­ers­en­ats nicht wie­der­ho­len. Struk­tu­rel­le und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Ent­schei­dun­gen in die­ser Hin­sicht wer­den wir tref­fen, nach­dem wir al­le ge­spro­chen ha­ben, und wir wer­den sie nicht vom Zaun bre­chen, von oben her­ab oder aus der Hüfte g­esc­ho­ssen.
(Die­trich Wer­sich CDU: Aber ha­ben Sie
denn ei­ne ei­ge­ne Hal­tung?)
Wir wer­den in al­ler Ru­he die Op­tio­nen, die es gibt, be­den­ken und dann ei­ne Ent­schei­dung fäll­en, die auch nach­hal­tig trägt und so­li­de ist.
(Bei­fall bei der SPD) Da­zu gehört ­na­türlich auch, dass ei­ne lang­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve not­wen­dig ist, und dar­un­ter fas­se ich den Punkt Ha­fen­mu­se­um. Zu­erst brau­chen wir ei­ne so­li­de Grund­la­ge und erst dann ge­hen wir die nächste Gro­ßbau­s­tel­le an. Wir wol­len näml­ich star­ke, ei­genständ­ige und gut ver­netz­te Häus­er, at­trak­tiv, of­fen und mit star­kem Rückhalt bei der Bevölke­ru­ng. Dafür brauchen wir ein gu­tes Kon­zept. Das liegt noch nicht in Gänze vor, aber wir wer­den Schritt für Schr­itt da­ran ar­bei­ten und es auch er­rei­chen.
Dem An­trag auf Über­wei­sung stim­men wir übrigens zu. – Vie­len Dank.
(Bei­fall bei der SPD)



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